Bis vor wenigen Jahren noch habe ich regelmäßig Perspektiv-Kurse veranstaltet, da die Nachfrage enorm war. Alle wollten „perspektivisch richtig“ zeichnen lernen.

Es gelang mir auch sehr gut, die wichtigsten Grundsätze der Perspektive zu vermitteln. Die Teilnehmer beherrschten nun die Zentral- und Parallelperspektive, Schrägperspektive mit 1, 2 oder vielen Fluchtpunkten, ja sogar die Spiegel- und Schattenperspektive – brachten aber kaum mehr gute, lebendige Zeichnungen zustande.

Ursache war, dass nun plötzlich alle nach den Gesetzen der Perspektive konstruieren begannen, ständig mit dem Lineal Fluchtpunkte überprüften, dadurch sogar viel unsicherer wurden als sie vorher waren.....

Letztendlich hatte ich nach diesen Perspektivkursen viel Mühe, das eben Erlernte wieder zurückzudrängen und den Teilnehmer klarzumachen, dass wir das Wissen um die Perspektive nur sehr selten benötigen. Nur dann, wenn wir Einzelheiten, die wir nicht sehen können und die wir trotzdem darstellen möchten (weil beispielsweise die Unterseite eines Hauses von einem LKW verdeckt ist, wir aber das Haus ohne dem Lastkraftwagen zeichnen wollen), nur dann können und werden wir mit Hilfe der Perspektive diesen Bereich zeichnen.

In allen anderen Fällen verlassen wir uns nur auf unser Auge. 
Das muss natürlich trainiert sein. Auch das können Sie in meinen Kursen lernen….