Fragen und Antworten (FAQs) zum Aquarell
In meinem Aquarell - Online-Kurs werden Sie die meisten Antworten zum Aquarellieren finden. Das wird mir immer wieder von Besuchern meiner Website und auch von meinen Kursteilnehmern bestätigt.
Viel Spaß beim Stöbern!
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Vorzeichnen mit Aquarellstift?
Habe gesehen, daß Sie mit Bleistift vorzeichnen. Warum eigentlich keine Aquarellstifte oder wasserlösliche Graphitstifte? Hat das einen besonderen Grund?
Antwort:
Nun, manchmal verwende ich auch Aquarellstifte (meist Sepia oder Siena gebr., auch Schwarz), bei Städtebildern beispielsweise. Meistens aber verwende ich einen Bleistift, der ist neutral.Übrigens lassen sich Aquarellstifte sehr schlecht wegradieren. Das ist gerade bei Einsteigern lästig, wenn die Vorzeichnung nicht aufs erste mal gelingt…
Und nochmal: Die weltweit besten Aquarellisten zeichnen vor. Ausnahmslos!
VHS-Kurs: Vorzeichnen verboten
Bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, weil mir die Malweise von Dir sehr gut gefällt. Gehe seit Herbst in einen VHS-Kurs in München, und da ist vorzeichen absolut verboten. "Vorzeichnen tun nur die Anfänger" sagt unser Lehrer. Was soll ich davon halten?
Antwort:
Dazu eine kurze, wahre Geschichte:
Ich besuchte einen sehr bekannten Aquarellisten bei einem seiner Akademiekurse. Einer der Kursteilnehmer begann direkt, ohne Skizze und Vorzeichnung zu malen. Mein Kollege stoppte kurz und sagte „Kannst du es dir leisten, ohne Vorzeichnung gleich zu malen?“ Nach einigen Minuten kam er wieder vorbei, hielt an und sagte ganz ruhig: „Nein, du kannst es dir nicht leisten“.
Meine Meinung: Wenn man sehr, sehr sicher ist und mit dem Pinsel perfekt zeichnen kann, muss man nicht vorzeichnen. Ich hatte auch mal den (falschen) Ehrgeiz, ohne Vorzeichnung gleich drauflos zu malen, zeichne seit Jahren aber fast immer vor. Aber nicht nur ich.
Von den wirklich großen, den ganz großen Aquarellisten gibt es NIEMAND, der nicht vorzeichnet bzw. vorzeichnete. So auch Zbukvic, Castagnet, Fletcher Watson, Patterson, Pekel - alle....!
Meiner Meinung nach steht es einem Dozenten oder Lehrer nicht an, das Vorzeichnen zu verbieten. Er mag es ja so halten, aber es zu verbieten ist einfach nur engstirnig!
Wenn Sie also vorzeichnen wollen (eine Vorzeichnung kann ja auch gestalterisches Element des Aquarells sein), dann lassen Sie sich nicht beirren. Noch besser – wechseln Sie den Lehrer oder die VHS.
Jetzt ist es doch passiert. Hab beim letzten Malen (Aquarell) zwei meiner Lieblingspinsel im Wasserglas stehen lassen und war dann einige Tage weg. Jetzt haben sie eine sehr unpraktische, krumme Form. Glattstreichen allein bringt die Biegung nicht weg.
Frage: gibt es denn vielleicht einen Trick, wie man die Pinsel wieder gerade bekommt, ohne sie zu sehr zu zerstören.
Antwort:
Versuche Folgendes: Tauche die Pinsel in eine schwache, wasserlösliche Leimlösung (z.B: Tapetenkleister oder Gummi Arabicum), bringe sie ein wenig in Form, wickle sie in Seidenpapier oder Zeitungspapier und lasse sie langsam trocknen. Nach ein, zwei Tagen den Leim auswaschen - und die Form sollte wieder stimmen.
Habe in Deiner Beschreibung gelesen, Du füllst Deine Farben in den Malkasten. Wenn ich das richtig verstehe, muss ich die Aqua-Farben nicht wie Acryl gleich verarbeiten, also keine Bedenken haben, wenn sie eintrocknen (eigentlich logisch).
Dann würde ich mir auch selbst so einen Kasten bauen, damit man besser mit größeren Pinseln an die Farben kommt als bei den kleinen Schälchen.
Antwort:
Stimmt, Aquarellfarben guter Qualität halten praktisch ewig - sind immer wieder anlösbar. Gute Qualität (Schmincke, Winsor&Newton etc.) ist aber wichtig, Billigfarben (aus Russland oder China) können zu bröseln beginnen, haben außedem eine wesentlich geringere Farbkraft. .
Ich weiß nicht, ob das hier zu "speziell" gefragt ist, aber ich versuchs einfach:
Kann man einen Tipp bekommen, wie die Farbe für diese Art Bauwerk (Säulen, Fronten) zu mischen sind.
Ich bin am verzweifeln, und komm dem Farbton einfach nicht auf die Spur.
Falls ja - danke. Falls nicht -schade.
Antwort:
Ganz einfach: Ultramarinblau (nicht feinst!), Siena gebrannt. Ganz wenig Indischgelb für die hellen und Magenta für einige dunkle Partien.
Was ist ein Verwaschpinsel und wofür verwende ich ihn genau?
Antwort:
Wie es der Name schon sagt - zum "Verwaschen" bereits aufgetragener, getrockneter Farbflächen. Aber auch zum großflächigen Lavieren oder Lasieren.
Es gibt eigene, ganz spezielle Verwaschpinsel, ich verwende dafür meist weiche Feehaarpinsel (z.B. DaVinci PETIT GRIS PUR) oder auch Mischhaarpinsel.
Wie bringe ich das aufgeleimte Papier wieder ab?
Haben nach der Anleitung von Wolfgang das 300 g Papier von Fabriano auf 8 mm vorbehandeltes Pappelsperrholz geklebt. Leider bring ich das jetzt nicht mehr los. Habe mit dem Dampfbügeleisen probiert... gibt es da noch eine andere Methode oder muss ich jetzt darum einen Rahmen bauen??
Antwort:
Da war der Tapetenkleister eindeutig zu stark angerichtet. Darum schreibe ich ja auch in meiner Anleitung Folgendes:
….Danach unbedingt Probeaufstriche (ich verwende Abfallstreifen des Inges- bzw. Arches-Papiers) machen und 24 Stunden trocknen lassen. Eine kleine Ecke des Papiers bleibt zum leichteren Ablösen leimfrei. Das Papier soll sich nach dem Trocknen relativ leicht, jedoch nicht zu leicht, von der Platte lösen. Ansonsten muss die Konsistenz angepasst - und weitere Proben angefertigt werden.
Mit dem Dampfbügeleisen (ich verwende einen kleinen "Reisedampfbügler") funktioniert das aber normalerweise immer bestens. Einmal habe ich auf einer Malreise (wo ich zuwenig Zeit hatte den Kleister auszutesten) die Platte für 15 Minuten in die Sauna gestellt. Das half auch.
Übrigens: 300g-Papier eignet sich nur bedingt zum Aufziehen, 200g gehen gerade noch…
Es gibt noch eine Methode, die von einigen Leuten angewandt wird: Die Platte mit Bild mit einem feuchten, jedoch gut ausgewrungenen Tuch (Handtuch etc.) umwickeln, das Ganze in einen passenden Plastik-Müllsack stecken und über Nacht so liegen lassen.
Das funktioniert - allerdings geht logischerweise etwas Farbe mit ab.
Unvollständige Videos im Internet
Einige Videos sind komplett, z. B. Dünenlandschaft an der Ostsee, bei anderen wieder wie “Malen im Freien” fehlen ganze Abschnitte! Können Sie das bitte korrigieren?
Antwort:
Sie meinen sicherlich die Videos und Trailer bei YouTube.
Es gibt einige vollständige Videos - und dann Trailer zu meinen DVDs. Und diese Trailer sind wie ein Zeitraffer zu sehen: hier zeige ich in sehr kurzen Abschnitten, was dann auf der DVD in voller Länge zu sehen ist. Die DVDs sind in bester HD-Qualität und haben meist über 2 Stunden (!) Spielzeit.
Diese DVDs kann man über meinen Shop kaufen. ;)
Ich habe noch eine Frage zu deiner Staffelette, die ich aber auf dem Kurs vergass zu fragen. Daher hole ich das auf diesem Weg nach:
Du benutzt für deine Staffelette eine Ablage zwischen den Stativbeinen. Kann man diese im Internet erwerben oder gibt es vielleicht eine Bauanleitung dafür? Würde mich sehr freuen, wenn du mir dir Frage kurz beantworten würdest - danke.
Antwort:
Die Ablage habe ich mir selbst aus einer 30x40 cm Hartfaserplatte gebastelt. Habe vorher mit einem Karton (Trägerkarton eines Aquarellblocks) Maß genommen und dann auf die Platte übertragen. Bei den Kursen nehmen immer wieder die Teilnehmer die Umrissform meiner Platte ab, um sich die Arbeit zu erleichtern....
Trocknen verzögern - wie geht das?
Ich habe mal gehört (ich glaube sogar, es war in Deinem Kurs), wie man das Trocknen der Aquarellfarbe etwas verzögern kann.
Das ist ja immer wie verhext: male ich im Freien, trocknet alles viel zu schnell, manches Mal aber wieder viel zu langsam.
Wie geht der Trick? Danke schonmal!
Antwort:
Das Trocknen kann man durch beigabe von Zucker etwas verzögern. Vorsicht: Zu viel Zucker veleiht den Farben (störenden) Glanz.
Auch das Beschleunigen funktioniert durch Zugabe von etwa 10-15% Alkohol (Spiritus). Praktisch bei PleinAir-Malerei im Herbst, Winter - oder bei hoher Luftfeuchtigkeit nach einem Regenguss.
Erwarte Dir aber keine Wunder... ;)
Mein Lehrer sagt, Perspektive ist nicht wichtig...
Ich bin schon lange in einer privaten Malgruppe, die von einem bei uns recht bekannten Maler geleitet wird. Der war aber vor einem Jahr auf einer Akademie bei einem Kurs bei ***, und seit dem ist plötzlich alles anders. Er malt jetzt plötzlich richtig agressiv, mit viel reinen Farben, viel blau und gelb, oft spritzt er großflächig mit breitem großen Pinsel - die Bilder sind meistens schrecklich. Plötzlich gibt es grüne Wolken auf gelben Himmel und lila Wiesen mit blauen Bäumen. Das wäre ja ganz o.k., schließlich soll jeder so malen wie er will, aber er verlangt das jetzt auch von uns. Wir wollen das aber nicht, ich fürchte, dass sich die Gruppe auflösen wird wenn das so weiter geht.
Was mich am meisten irritiert, ist, dass er komplett im Gegensatz zu früher sagt “pfeift auf die Perspektive - Farbe und Leben im Bild ist viel wichtiger”!
Ich - nein, wir alle - verstehen das nicht. Mich würde Ihre Meinung interessieren, da ich ein grßer Fan von Ihnen bin.
Antwort:Ganz ehrlich, ich verstehe solche Aussagen auch nicht.
Man kann zwar - wenn man zeichnerisch und perspektivisch sehr sicher ist - beim Malen die volle Konzentration auf die Farben legen, auch mit sehr schwungvoller Pinselführung, das Ergebnis sollte aber doch stimmig sein. Es gibt zwar einige Maler, die sehr dynamisch und farbkräftig wirklich gute, aussagekräftige Bilder malen, aber bei denen stimmt interessanterweise das Wesentliche, so auch die Perspektive immer.
Es soll aber auch Leute geben, die “agressiv” malen und auf Verhältnisse und Perspektive ”pfeifen”, ganz einfach deshalb, weil sie es nicht beherrschen. Auf solche Ungereimtheiten hingewiesen, hört man dann meist “ich wollte es so...” oder den überstrapazierten Hinweis auf die “künstlerische Freiheit”!
Ich bin dabei Ihren Onlinekurs nachzumalen-vielen Dank dafür.Meine Frage wäre-wie bekommen Sie einen satten Farbauftrag? Meine Bilder sehen irgendwie blaß aus-vor allem,wenn ich das Papier vorher nass mache.
Antwort:
Blass wirkende Farben können mehrere Ursachen haben.
Nicht selten liegt es an minderwertigen Farben. Darum empfehle ich ausschließlich Schmincke oder Winsor&Newton. Diese verwenden reinste Pigmente mit hoher Leuchtkraft. Es gibt noch andere gute Farbhersteller wie Maimeri oder Daniel Smith - die kenne ich aber zu wenig, daher verlasse ich mich seit Jahrzehnten auf die beiden oben genannten Hersteller. Wurde noch nie enttäuscht.
Vielleicht verwenden Sie leicht opake Farben? Da hat man oft stumpfe oder trübe Ergebnisse.
Das Leuchten der Farben kommt am Besten mit transparenten Farben zur Geltung, da das Papierweiß noch durchscheint.
Für kräftige Wirkung soll die Farbmischung auch leicht cremig (Konsistenz etwa wie dünne Sahne) sein. Ist die Farbe zu verwässert, wirkt sie nach dem Trocknen blass.
Jedes Papier nimmt - je nach Hersteller, Leimung und Cotton-Anteil - die Farbe unterschiedlich auf. So saugen Spitzenpapiere wie Arches oder Saunders-Waterford die Farben förmlich auf. Hier hilft wirklich nur Testen. Anfängern empfehle ich gerne das gutmütige Fabriano "Artistico" grana fina. Das saugt nicht zu stark und die Farben bleiben gut stehen. Aber auch hier muss man ausreichend testen.
Wenn Sie auf nassem Papier malen (ich mache das nur, wenn ich weiche Verläufe erzielen möchte), wirken die Farben nach dem Trocken wesentlich heller. Also in diesem Fall die Farbe kräftiger anmischen.
Tipp:
Befeuchten Sie das Papier vor dem Malen vorsichtig und gleichmäßig mit einem Naturschwamm und lassen es anschließend trocknen. Bei manchen Papieren verbessert das die Farbaufnahme ganz enorm.
Einfach mal ausprobieren, denn wie immer ist auch das eine Sache der Erfahrung...
Ich habe Farbtuben von winsor&newton, und wenn ich sie aufschraube, quillt ziemlich viel heraus- was kann man da machen? So viel kann ich gar nicht verbrauchen und es ist Schade um den Verlust.
Antwort:
Ja, das passiert hin und wieder. Man könnte versuchen, die Tube ganz unten von der Breitseite her ganz vorsichtig zu drücken.Dann zieht sich die Farbe (ähnlich wie bei einer Zahnpastatube) auch wieder ein wenig zurück.
Mir persönlich macht es nichts aus wenn zu viel Farbe herausquillt, denn ich drücke immer mehr von den Farben in meine Malkästen und lasse die Farbe gut durchtrocknen. Denn ich male lieber mit gleichmäßig getrockneten Farben, da ich - selbst wenn ich noch so darauf achte - von den frischen, noch flüssigen Farben immer zu viel auf den Pinsel bekomme.
Aber das ist Gewöhnungssache, manche meiner Kollegen malen nur mit feuchten Farben, die sie teilweise auch immer feucht zu halten versuchen.
Warum nur transparente Farben?
Ich arbeite gerade den tollen Onlinekurs durch und mir fällt aus, dass sie nur mit transparente Farben malen. Warum eigentlich? Muss ich alle meine schönen Kadmium Farben in Gelb, Rot oder Hokersgrün jetzt wegwerfen?
Antwort:
Gleich zuerst: Wegwerfen müssen Sie nichts, denn später werden Sie diese Farben sicher noch verwenden können.
Warum später? Wenn man noch nicht sehr sicher ist, sind transparente Farben wesentlich einfacher zu verarbeiten. Auch die Leuchtkraft ist um ein Vielfaches stärker, da ja das Papierweiß noch durchscheint. Vor allem zum Mischen sind die transparenten Aquarellfarben besser, die Mischungen werden immer leuchtend bleiben - ganz im Gegensatz zu deckenden bzw. opaken Farben.
Beispiel: Versuchen Sie mal eine Mischung mit Blau (z.B. Ultramarinblau) mit Kadmiumgelb. Das ergibt zwar einen Grünton - jedoch ein sehr stumpfes Grün. Wenn Sie statt dessen Reingelb verwenden, wird das Grün leuchtend und strahlend.
Ich selbst verwende vorwiegend transparente, fallweise aber auch opake Farben, diese jedoch stark verdünnt und oft auch ungemischt. Man muss also bei deckenden Farben sehr genau wissen, was man tut und wann man diese einsetzt. Das erfordert selbstverständlich schon viel Erfahrung.
Bei meinen Kursen sehe ich es immer wieder: Mit deckenden Farben (auch wenn es nur wenige sind) werden die Ergebnisse fast immer stumpf und trübe. Versuchen Sie es einfach mal - Sie werden es selbst erleben…
Übrigens - all das gilt nur für das Aquarell! Bei der Öl- oder Acrylmalerei sieht es ganz anders aus....
Sie malen auf schrägem Aquarellblock, warum?
Auf den Videos sehe ich, dass sie auf schrägliegendem Papier malen? Warum?
Habe schon viele VHS.Kurse besucht, alle haben das Papier flach liegen. War auch in Aschau auf der Akademie, auch dor nur flachliegendes Papier.
Habe es auch schräg versucht, aber da rinnt mir die Farbe immer davon.
Bin schon neugierig auf ihre Antwort.
Antwort:
Ich male auf schrägem Malgrund, weil ich so den Farbfluss kontrollieren kann. Das geht auf flach liegendem Papier nicht, da ist die Gefahr des Ausblühend der Farbe “Blumenkohlränder” einfach zu groß.
Wenn ich aber genau diese Ränder wünsche, lege ich mein Malbrett auch mal flach.
Für bestimmte Maltechniken (wie von Heribert Mader und seine Jüngern praktiziert) ist es sogar ganz wichtig, dass der Malgrund absolut flach liegt. Manchmal, wenn mir danach ist, male ich auch in dieser Technik. Meistens aber relativ steil.
Die Farbe rinnt nur, wenn die Farbmnge im Pinsel bzw. die Konsistenz der Farbe nicht stimmt. Auch das ist natürlich Übungssache, wie alles beim Aquarellieren.
Ubrigens: Die überwiegende Mehrheit der wirklich guten Aquarellisten (von Joseph Zbukvic bis Edward Wesson) malen auf Staffelei, sehr schräg, manchmal auch senkrecht gestellt, wie z. B. Lambert van Bommel. Und die wissen genau, warum...
Aufziehen von Aquarellpapier - Alternative?
Dankenswerterweise beschreiben Sie ja sehr genau, wie Sie das Papier auf Platten aufziehen. Werde ich sicher auch probieren.
Bisher wässere ich das Papier in der Duschwanne, klatsche es auf Platte und klebe es mit den weißen Papierstreifen (Bösner) an. Spannt ganz super wenn es trocken ist.
Was halten Sie davon - was ist besser?
Antwort:
Ja, das “Wässern” ist die klassische Methode.
Da ich jedoch vorwiegend auf dünnem Papier arbeite (Inges 150 gr/m² (früher sogar nur 100 gr/m² und Arches 185 gr/m²) wird mir das Papier beim Wässern oft zu weich, speziell das Ingrespapier.
Was mich persönlich auch sehr stört, ist das Herunterschneiden des fertigen Bildes und das anschließende Entfernen des Klebestreifens.Jedenfalls ziehe ich meine Papiere seit über 40 Jahren mittels Tapetenkleber auf. Hat mir damals ein befreundeter Aquarellist (Eduard Schmegner) empfohlen. Auch mit verdünntem Eiklar habe ich relativ oft gewerkt, da ich aber meistens eine größere Anzahl an Malplatten vorbereite, ist mir der Tapetenkleister ganz einfach sympathischer. Natürlich ist das aber auch Gewohnheitssache.
White Nights Farben für den Start?
Mich würde interessieren, was Sie von den White Nights Aquarellfarben halten. Ich glaube, für den Anfang reicht das wohl, oder?
Antwort:
Ich verwende sie nicht.
Einige meiner Kursteilnehmer hatten die dabei, da konnte ich sie testen und da arbeitete auch ich natürlich auch damit. Sie sind nicht so ausgiebig wie hochwertige Aquarellfarben. Aber: Viele sehr gute russische Aquarellisten arbeiten damit, und mittlerweile habe ich mich damit ein wenig angefreundet. Es gibt Hersteller aus Deutschland, die nicht an die Qualität von White Nights herankommen. Wie lichtecht jedoch diese Farben sind, wird sich erst nach vielen Jahren zeigen.
Dennoch male ich selbst lieber mit guten Künstler-Aquarellfarben, da macht das Malen wirklich mehr Spaß – was man als Anfänger gar nicht glauben mag.
Meine bevorzugte Marke ist seit vielen Jahren Schmincke Horadam. Ich verwende aber fallweise auch Winsor&Newton „Artists Watercolour“ und Daniel Smith, die sind meiner Meinung nach gleichwertig.
Meine rein persönliche Reihung: Schmincke, Winsor&Newton, Daniel Smith, Sennelier, Miello, Van Gogh, Talens Rembrandt, W&N "Cotman“ Studiofarben...
Warum ziehen (leimen?) Sie das Aquarellpapier auf?
Das ist doch sehr umständlich, ich male auf Block (450 g/m2), das funktioniert gut. Manchmal nehme ich auch einen 600 g Karton, da gibt es gar keine Wellen. Warum also aufziehen - oder hat das ganz spezielle Gründe (weil es doch nicht wenige Maler machen. Oder steckt gar Sparsamkeit dahinter, denn 600g Kartons sind ja nicht gerade billig.
Antwort:
Die Sparsamkeit ist es (bei mir) nicht, obwohl es deutlich preiswerter ist.
Meine Gründe:
- Ich male sehr gerne auf Ingespapier. Das gibt es halt nur bis maximal 150 g/m² - muss also aufgezogen werden, da es sich sonst ganz stark wellt.
- Außerdem verwende ich gerne Arches (Bogenpapier zu 185g/m²) - also auch aufziehen.
- Das Trocknungs - und Saugverhalten des Papiers ist ganz anders bei aufgezogenem Papier.
- Ich kann ganz brutal Nass-in-Nass malen (was ich sehr gerne mache) - es gibt niemals störende Wellen, das Papier bleibt immer vollkommen glatt.
Wer einmal auf aufgezogenem Papier gemalt hat, möchte es immer wieder tun. Und mit ewas Übung geht das Aufziehen auch sehr schnell (sie Tuorial “Aquarellpapier aufziehen”) auf der Startseite.
Selbstverständlich male ich aber auch auf Blocks (mindestens 300g/m²), speziell in meinen Kursen, aber auch auf Reisen. Da verwende ich hauptsächlich Arches, Saunders Waterford oder auch das wirklich gute englische The Langton Grain Fin von DALER ROWNEY.
Warum sind meine Farben am Papier so stumpf?
Das ist auch schon meine Frage. Bei Anderen sieht der gleiche Farbton oft viel lebendiger, einfach klarer aus? Dabei reinige ich immer palette und Pinsel gut, wechsle auch ständig das Wasser.
Was mache ich falsch???
Antwort:
Das kann mehrere Ursachen haben. Farben wirken stumpf und trübe,
- Wenn man zum Mischen deckende oder opake Farben verwendet. Beispielsweise Ocker statt Siena natur, Kamiumgelb statt Reingelb usw.
- Wenn man minderwertige Farben verwendet. Ich persönlich halte nicht von diesen preiswerten chinesischen oder russischen Farben. Kein Vergleich zur Leuchtkraft der Farben von Schmincke oder Winsor & newton etc.
- Schlechtes Papier. Niemals am Papier sparen!
- Durch oftmaliges hin- und herpinseln beim Farbauftrag. Da malt man oft die reinste Farbe tot. Richtig frisch wirkt ein Aquarell, wenn die Farben rasch und sicher mit wenigen Pinselstrichen aufgetragen werden.
Kann (darf) man Aquarellfarben unterschiedlicher Marken miteinander mischen?
Habe Ihnen ja schon geschrieben dass ich jetzt die von Ihnen empfohlenen 9 Farben von Schminke habe und ich ganz begeistert bin, auch wenn ich noch am Anfang stehe.
Nun habe ich gestern von meiner Tochter ein Sortiment Lukas Aquarellfarben in Tuben bekommen. Die kennen Sie doch auch, sind doch auch Qualitätsfarben, oder?
Folgende Farben habe ich bekommen:
- Kadmiumgelb hell
- Kadmiumorange
- Kadmiumrot hell
- Kadmiumrot dunkel
- Englischrot dunkel
- Ultramarin dunkel
- Preußischblau
- Chromoxydgrün dunkel
- Chromoxydgrün feurig
Die lassen sich doch mit den Schminkefarben verwenden und auch mischen, oder?
Antwort:
Klar kenne ich die Lukas Aquarellfarben. Ich mag sie nur nicht (im Gegensatz zu den Ölfarben) - ich habe das Gefühl, sie sind nicht so ausgiebig wie Schmincke oder W & S. Außerdem "schmieren" Sie etwas, das mag ich persönlich gar nicht. Ist natürlich eine rein subjektive Sache, einige Kollegen malen mit Lukas und sind sehr zufrieden...
Zitat:
Die lassen sich doch mit den Schminkefarben verwenden und auch mischen, oder?Nachdem ja bei der groben Zusammensetzung kein Unterschied ist - ja.
Aber Vorsicht: Ihre Tochter hat mit sicherer Hand vorwiegend deckende Farben gekauft. Ausgenommen Ultramarin und Chromoxydgrün feurig - Preußischblau geht auch noch - alle anderen würde ich zu Beginn auf keinen Fall verwenden. Deckende Aquarellfarben haben schon ihre Berechtigung - aber man muss diese Farben gut kennen und beherrschen...
Abgrenzung von Details - scharfe Kanten
ich bewundere jedes einzelne Ihrer Galeriebilder und habe mich mittlerweile auch an einigen Tutorials von den DVDs versucht.
Eine Frage bleibt bei mir stets offen: Viele Details (Häuserkanten, Segel, Boote etc.) sind mit so exakten Kanten gemalt, dass ich mich frage, wie das im mit Aquarell funktionieren kann. Auch auf den DVDs wird auf die Detailarbeit nicht explizit eingegangen.
Sparen Sie solche Details vorher aus oder wird das über den Hintergrund übermalt? Liegt es wirklich nur am richtigen Werkzeug (Pinsel)?
Natürlich weiß ich, dass alles Übungssache (und Talent) ist, aber gibt es da vielleicht einen Trick? Man weiß ja nie…
Speziell meine ich solche Bilder wie das Bild mit Booten mit roten Segeln und vor allem alle Stadtansichten.
Antwort:
Zitat:
...dass ich mich frage, wie das im mit Aquarell funktionieren kann. Auch auf den DVDs wird auf die Detailarbeit nicht explizit eingegangen.Nun, darauf gehe ich deshalb nicht speziell ein, weil es zu banal ist. Ich ziehe halt einfach saubere, exakte Kanten (wo ich sie brauche), die Pinselqualität ist da zweitrangig. Wichtig dabei ist nur, dass der Pinsel gut (nicht zu viel - und schon gar nicht zu wenig) mit Farbe gefüllt ist. Das ist natürlich Erfahrungs- bzw. Übungssache.
Bei den "Live-Kursen" in den Akademien kann ich da ganz genau darauf eingehen, weil ich unmittelbar sehe, wie die Teilnehmer agieren, bzgl. Pinselfüllung, eventuell auch Pinselhaltung etc.
Zitat:
Sparen Sie solche Details vorher aus oder wird das über den Hintergrund übermalt?Nun, das sieht man bei den DVDs recht genau, ist jeweils vom Motiv abhängig.
Ich male schon seit einiger Zeit und stelle immer wieder fest, dass meine Schatten schmutzig aussehen. Woran liegt das und wie kann ich das verbessern? Welche Farben sollte ich in den Schatten benutzen?
Antwort:
Meistens ist eine "schmutzige" Farbmischung daran schuld. Verwende für Schattenfarbe NIEMALS deckende, sondern nur lasierende Farben. Auch keine Schwarz- oder Grautöne!
DIE Schattenfarbe schlechthin gibt es nicht, da immer auch etwas der Eigenfarbe des jeweiligen Objekts mitschwingt....
Versuche es mal mit einer Mischung aus Ultramarinblau, ganz wenig Magenta und Siena gebrannt. Der Schatten sollte niemals grau wirken, sondern immer einen leichten bläulichen Grundton haben - kann manchmal auch ganz schwach ins Violett übergehen - je nach Motiv.
Und dann gehört der Schattenton zügig aufgetragen. Durch wiederholtes "Pinseln" löst sich die darunterliegende Farbe - und das Ergebnis wird trübe bzw. Schmutzig.
Schatten werden in kühlen, transparenten Farben gemalt. Allerdings verwende ich niemals Schwarz oder Grau -. auch kein Paynesgrau, Neutraltinte etc.
Zu beachten ist, dass immer auch die Farbe des dargestellten Objekts und auch der Umgebung (!) in die Schattenfarbe mit einfließt. So ist beim Schatten eines roten Hauses immer auch (ganz wenig) von diesem Rot dabei. Das ist auch bei Stillleben sehr wichtig! Das gelingt meist sehr gut, wenn man in die noch nasse „Schatten-Grundfarbe“ in unmittelbarer Objektnähe einen kleinen Tropfen der entsprechenden Farbe einfließen lässt.
Was ist nun die „Schatten-Grundfarbe“. Da gibt es nicht Fertiges oder einen immer passenden Tipp. Tatsache ist aber, dass immer Blau mit im Spiel ist. Ich verwende dazu meist Ultramarinblau (auch French-Ultramarin) als Basis. Abhängig von der Situation kommen dann noch Spuren anderer (natürlich transparenter) Farben hinzu.
So ist der Schatten durch die pralle Mittagssonne immer blauer (eventuell gedämpft durch die Komplementärfarbe) als die weicheren, manchmal leicht ins Violett gehende Schatten am Vormittag oder Nachmittag bzw. Abend. Hier kommt neben einer Spur der Komplementärfarbe (verdünntes, reines Siena gebrannt geht auch) noch ein wenig Magenta oder Krapplack dunkel dazu.
Aber nicht nur die Tageszeit ist für die Schattenfarbe ausschlaggebend, so können sich Schatten in höheren Lagen und vor Allem im Süden ganz anders darstellen. Schatten wirken in der Toskana tatsächlich anders als an der Nordsee oder im Gebirge. All das sollte beachtet werden.
Man sieht also – so ganz einfach ist das nicht. Aber mit Übung ist auch das zu schaffen…!
Wie lange brauchst Du für einen Videofilm?
Ich habe mir deine DVD „Plein Air Malerei“ gekauft und bin total begeistert! Das sieht bei dir alles ganz einfach und so logisch wie geplant aus und alles funktioniert.
Was mich interessiert: wie oft malst du so ein Motiv VOR der Aufnahme? Bereitest Du dich da besonders vor? Ich stelle mir das verdammt schwer vor mit Kameras und den Leuten so rundherum. Wie lange dauert so eine Videoaufnahme, zum Beispiel das Bild mit dem Schloß Güldenstein? Was passiert, wenn du mal ein Bild verpfuscht? So viele Fragen, bis aber neugierig und hoffe Dir macht das nichts aus.
Antwort:
Geplant ist schon mal richtig. Natürlich plane ich (bei jedem Aquarell!) die Herangehensweise. Das beginnt mit dem gründlichen Anschauen des Motivs. Hier – und während ich die für mich unvermeidliche Skizze anlege plane ich bereits, wie und womit ich beginne, welche Farben ich einsetzen werde, welche Pinsel usw.
Für mein erstes Video habe ich mich schon etwas mehr vorbereitet, mittlerweile verzichte ich auf eine spezielle besondere Vorbereitung. Nur schaue ich, dass ich all das benötigte Material wirklich griffbereit habe, so dass ich nicht lange suchen muss.
Bei den Aufnahmen im Freien nehme ich die Kameras und das Drumherum während des Malens eigentlich gar nicht wahr, ich bin ja voll mit meinem Bild – und vor allem mit dem Kommentieren (ich erkläre ja jeden Schritt genau) beschäftigt - ist ja alles Live!
Wie lange brauche ich? Nun, das Bild Schloss Orth auf der DVD “Malen im Freien - Pleinair” wurde direkt im Anschluss einer Malreise gemalt bzw. gedreht, direkt vor Ort am Traunsee. Nachdem ich das im Kurs schon gemalt habe, war das ja nicht neu für mich.
Die anderen vier Videos wurden alle an einem Tag gedreht. Ich denke, dass ich für Goldenstein inklusive Skizze und Trockenpausen etwa 60 bis 80 Minuten gebraucht habe. Allerdings male ich sicherheitshalber jedes Motiv einmal, manchmal auch öfter vor.
Und wenn wirklich etwas total danebengeht (war bisher noch nie), dann hilft sowieso nur ein Neubeginn, was aber nicht so ganz einfach ist, da das Filmteam ja nicht unbegrenzt Zeit hat.
Heuer stehen aber nochmals Videoaufnahmen in einem TV-Studio an – wobei das erste Bild in voller Länge ohne Schnitt direkt live übertragen wird. Aber auch das wird klappen!
Nachtrag:
Mittlerweile habe ich bereits 2 DVDs (Tutorial 2 und Tutorial 3) im Fernsehstudio aufgenommen. Bis die Kamerapositionen für die 3 Kameras und die Beleuchtung stimmte, verging einige Zeit. Das Malen ging dann wieder schnell. 5 Aquarelle pro Drehtag waren die Ausbeute. Das war natürlich nur durch gründliche Vorbereitung möglich...
Muss man unbedingt zeichnen können?
Ich habe große Schwächen beim zeichnen, aber ich liebe es, mit den Farben zu experimentieren. Leider werden aber die Bilder nie so, wie ich es mir vorstelle. War deshalb auch extra in einem Abend- Aquarellkurs um das in den Griff zu kriegen. Die Kursleiterin sagte aber knallhart “bevor sie nicht zeichnen können, brauchen sie gar nicht erst mit den Farben beginnen” oder so ähnlich.
Dabei gibt es so schöne Aquarelle, gerade auch von Ihnen, wo man kaum eine Zeichnung erkennt, eigentlich nur Farbflächen, die das Bild ergeben. Wie bekommt man so etwas hin?
Antwort:
So hart wie die Kursleiterin würde ich das nicht formulieren, aber vom Grundsatz her hat sie absolut recht! Zeichnen ist nun mal die Basis jeglichen Malens. Natürlich kann man auch ohne Zeichnen farbige, gegenstandslose Bilder malen, ich bezweifle aber, dass dies auf Dauer befriedigend ist.
Möchten Sie aber Bilder malen, die - wenn es auch “nur” farbige, nebeneinander liegende Flecken sind - letztlich doch gegenständlich sind (man muss ja nicht fotografisch detailliert malen), dann empfehle ich unbedingt, zuerst zeichnen zu lernen. Sicher gibt es auch Zeichenkurse in Ihrer Nähe. Und dann macht auch das Malen erst so richtig Spaß - das verspreche ich!
Ochsengalle - braucht man das wirklich?
Meine VHS-Dozentin empfiehlt, in das Malwasser etwas Ochsengalle zu geben, das gibt dann angeblich keine Ränder.
Bis jetzt habe ich bei Dir nichts über Ochsengalle gefunden...
Antwort:Gereinigte Ochsengalle (gibt es flüssig oder auch in Näpfchen) wird bei der Aquarellmalerei als Flußmittel angewendet, ist auch in fast jeder Aquarellfarbe bereits enthalten. Ich verwende Ochengalle auch, wenn auch nur selten. Hilft sehr gut bei fettigem Papier (Fingerabdrücke etc.), ist allerdings schwer zu kontrollieren. Ins Malwasser kommt bei mir Ochsengalle nicht!
Vielfach wird Ochsengalle verwendet, um fließende Farbübergänge zu erhalten. Ersatzweise kann man aber auch mal statt Ochsengalle mit Seife (!) experimentieren, funktioniert erstaunlich gut...!
Wie erreiche ich das sogenannte „lockere“ Malen?
Wenn ich deine Aquarelle anschaue, kann ich nur neidig werden. Meine Bilder sind viel zu genau, zu überladen und zu bunt. Dabei fange ich meistens so an, dass es mir gefällt. Wenn ich dann in den “Endsport” komme bin ich schon wieder wegen des kleinkrämerischen Malens unglücklich. Warum ist das bei deinen Bildern nicht der Fall?
Antwort:
Ich denke, Du hast Dir die Antwort bereits selbst gegeben: Vermutlich kannst Du nicht rechtzeitig aufhören! Das geht übrigens fast allen Malern so, mich eingeschlossen. Es ist halt auch verdammt schwer, den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden.
Es kann aber auch sein, dass Du zu genau vorzeichnest. Versuche einmal probeweise, eine kleine Zkizze (maximal handtellergroß) zu erstellen und dann ausschließlich nach der Skizze zu malen. Das hilt garantiert!
Vorausgesetzt, Du beherrscht die Grundlagen der Aquarellmalerei, was ich aber bei Dir annehme.
Sich "kräuselnde" Wasseroberfläche
Ich möchte mal dieses tolle Frage-Board nutzen, um mit meiner Frage die sicherlich vorhandene Schwarm-Intelligenz der Nutzer (und von W. Baxrainer) anzuzapfen :
Mein Wunsch ist es, die sich leicht im Wind kräuselnde Wasseroberfläche darzustellen. Also nicht die dröhnende, sich brechende Welle bei Winstärke 8...sondern zarte Kräuselungen bei einem leichten Frühlingswind.
Meine bisherigen Versuche empfinde ich als recht jämmerlich. Nun bin ich auf der Suche nach fundierten Informationen (Bücher, Web, Clips, usw). Aber seltsamerweise ist dieses Thema in den klassischen Medien "kein Thema" - zumindest blieben meine bisherigen Recherchen erfolglos.
Antwort:
Schau dir einmal im Online-Kurs bei den Step-by-Step-Lektionen die Beispiele "Schloß Schönbühel" und "Schloß Orth" an. Da zeigt Wolfgang Gewässer mit leichten Wellen zum Nachmalen.
Die Wichtigkeit einer Skizze zur Vorbereitung leuchtet mir ein. Aber bei Ihnen lese ich von kleinen Skizzen, andere Maler skizzieren wieder in A3-Größe. Bin ein wenig verwirrt....
Antwort:
Eine kleine Skizze hat den großen Vorteil, dass man sich nicht zu sehr in Datails verlieren kann. Wir alle wollen doch “locker” malen, oder? Weil man sich dabei nur auf das Wesentliche beschränkt, ist eine kleine Skizze schnell gemacht und man hat mehr Zeit für die Malerei. ;)
Ich kenne aber Kollegen, die große Skizzen fertigen - aber mit dicker Zeichekohle oder 2cm Graphitblock. Das passt dann ja auch...
Sind Tubenfarben besser als Näpfchen?
Die Dozentin bei meinem Malkurs schwört auf Tubenfarben, sie sagt, dass die Farben anders hergestellt werden, mit ganz speziellen Zusätzen, damit die Farbe intensiver wird. Näpfchenfarben würden niemals so leuchten. Stimmt das?
Antwort:
Nein, das stimmt nicht! Zumindest nicht bei den namhaftesten Herstellern Schmincke und Winsor&Newton, wo ich mich selbst davon überzeugen konnte.
Das Farbgemisch für Tuben und Näpfchen kommt aus ein und demselben Mischkessel. Die Masse wird dann entweder in Tuben abgefüllt oder in Platten getrocknet und dann in Näpfchengröße gestanzt (W&N) bzw. in mehreren dünnen Schichten (mit Trocknungsphasen) direkt in Näpfchen gegossen (Schmincke).
Ich nehme an, bei anderes Herstellern wird es ähnlich sein.
Spezielle Zusätze (wie Honig, Glycerin etc.) gibt es nur bei bestimmten Pigmenten.
Dass Tubenfarben intensiver wirken, liegt teilweise daran, dass man wegen der weichen Konsistenz oft zu leicht und zu viel Farbe aufnimmt, was teilweise sogar zur Verschwendung führt. Mit der Brillanz der Farben hat das aber nichts zu tun.
Ich selbst male ausschließlich mit Tubenfarben, die ich auf meine Palette bzw. in die Fächer des Farbkastens fülle. Und am Liebsten ist es mir da, wenn alle Farben gleichmäßig durchgetrocknet sind.
Soll man Farben vor dem Malen befeuchten resp. mit Wasser besprühen?
Viele tun es, ich auch ab und an. Die Farben lösen sich halt leichter an. Wie halten Sie es damit?
Antwort:
Ich halte nichts vom Besprühen. Man erwischt auch immer wieder Farben, die man für das Bild gar nicht benötigt. Diese Farben werden dann schneller brüchig, die Leimung lässt nach.
Mache Kollegen halten die Farben immer feucht, legen dafür nasse Tücher oder Schwämme in den Kasten. Für kurze Zeit ist das o.k. - obwohl Aquarellfarben schnell faulen und schimmeln können, das riecht man dann auch.
Nicht umsonst ist in guten Aquarellfarben auch ein Fäulnishemmer enthalten, der aber bei zu feuchtem Klima seine Wirksamkeit einbüßt.Was ich allerding schon mache: Unmittelbat bevor ich male, befeuchte ich die Farben, die ich vermutlich benötigen werde, mit einem weichen Pinsel leicht an (nur nicht zu nass!!). Ultramarinblau, Siena gebrannt und Siena natur sind da so gut wie immer mit von der Partie.
Meine Kursteilnehmer und Studenten werden jetzt grinsen - ich weiß das! ;)
Anordnung der Farben im Malkasten?
Ich habe ein regelrechtes Durcheinander in meinem Malkasten, bekomme jetzt so einen “Spanischen” wie Du ihn auch hast und möchte die Farben nun von Grund auf “richtig” ordnen. Gibt es da bestimmte Regeln, hast Du einen Tipp für mich?
Antwort:
Habe ich. Ich bin kein Freund von Regeln, aber es empfiehlt sich die Anordnung von Gelbtönen über Orange zu Rot, von Braun (Siena gebrannt) über die Blautöne nach Grün, falls man das überhaupt benötigt.
Manche Maler unterteilen das dann noch in warme und kalte Töne (ja, es gibt z.B. ein kaltes und ein warmes Rot usw.), ich gehöre da nicht dazu, habe ich doch jetzt schon zu viele Farben in meinem Kasten.
Hier mein Farbkasten:
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