Wolfgang Baxrainer, Aquarelle und Malkurse Hier erfahren Sie alles, wirklich alles über die Aquarellmalerei - von den Grundlagen bis zu unglaublichen Praxis-Tipps und Tricks

Die Aquarell - Grundausstattung

FARBEN:

Sie benötigen natürlich einen Aquarellmalkasten. Zu empfehlen sind emaillierte Aquarellkästen mit ausreichend großen Mischflächen. Eventuell ist eine zusätzliche Aquarellpalette erforderlich.

Grundsätzlich würden ja zum Aquarellieren 3 Farben ausreichen. Aus den Farben

Gelb  (Reingelb oder Zitronengelb),
Rot  (Magenta oder Krapplack) und
Blau  (Phthaloblau oder Preußischblau)

können Sie tatsächlich jeden erdenklichen Farbton mischen.

Dennoch spricht vieles dafür, die Farbpalette schon von Beginn an zu erweitern. Es gibt eine Reihe von speziellen Farben, welche sich zwar "ermischen" lassen, die jedoch von der Farbintensität, Leuchtkraft und Transparenz einfach nicht erreichbar sind.

Außerdem: Es ist schon sehr praktisch, bestimmte Farbtöne immer pur bzw. sofort verfügbar zu haben. Und da man gerade beim Aquarellieren meistens sehr spontan und schnell agieren muss, bringt eine erweiterte Palette doch große Vorteile.

HIER finden Sie meine Empfehlung für eine brauchbare "Mindestpalette" und sinnvolle Erweiterungsvorschläge.

Ob Sie Farben in Näpfchen oder Tuben bevorzugen, ist reine Geschmackssache. Mit Tubenfarben lassen sich zwar große Mengen von Farben schneller anmischen, Näpfchenfarben sind dafür sparsamer - und sicherlich praktischer zu handhaben. Unterschied in der Zusammensetzung und Qualität gibt es nicht, wie die großen Hersteller unisono versichern!

Ich persönlich verwende hauptsächlich Tubenfarben (vorwiegend Schmincke, aber auch Winsor & Newton), mit denen ich die vorgesehenen Fächer meines Malkastens fülle. 

Unterwegs, für die "Freiluftmalerei" verwende ich einen leichten, emaillierten Alumalkasten (ein preiswerter aus Plastik tat es vorher auch jahrelang) mit Mischfläche, nutze aber auch einen schweren, emaillierten Farbkasten mit praktischen, recht großen Farbfächern und zwei großen Mischflächen.

Zuhause verwende ich seit Jahren ein weißes Kunststofftablett (ca. 30x20, manchmal auch 35x45 cm) als Palette und drücke mir da die Farben darauf, wobei ich sehr genau auf die Trennung zwischen warmen und kalten Farben achte. Da hier die Farben sehr leicht ineinander laufen, ist dies sehr gewöhnungsbedürftig, kommt aber meiner schnellen Malweise sehr entgegen.

Eine saubere Palette?

Angetrocknete Aquarellfarben lassen sich mit Wasser leicht lösen und weiter verwenden. Warum also sollte man die Palette reinigen? Außerdem tragen vorhandene Restfarben nicht unwesentlich zur "persönlichen Palette" bei. 
Ich jedenfalls reinige meine Palette nur sehr selten. Allerdings achte ich peinlich genau darauf, dass der "Gelb-Bereich" immer absolut sauber bleibt. Denn, ein mit Blau oder Grün verschmutztes Gelb wird niemals saubere Farbe liefern....


PINSEL:

Zur Grundausstattung genügen - je nach Papierformat und Malstil - einige wenige Pinsel. Ideal - aber nicht gerade preiswert sind Pinsel aus Rotmarderhaar. Aber auch preiswertere "Kunsthaarpinsel" aus Syntheticfaser genügen in den meisten Fällen. Bei Pinseln der mittleren Größe ziehe ich persönlich sogar die Kunsthaarpinsel dem Rotmarder vor. Folgende Pinsel der Marke "Da Vinci" (oder auch "Vang") sollten Sie sich anschaffen:

    • 1 Rundpinsel (oder/und) 1 Katzenzungenpinsel Größe 28 oder 30
    • 1 Rundpinsel der Größe 14 (oder "Katzenzunge" DaVinci Cosmotop Spin 16)
    • 1 Rundpinsel Größe 10, (wenn Sie Feinheiten lieben, auch 6 und 4)
    • 1 Hake Ziegenhaarpinsel 2 Zoll oder 1,5 Zoll
und eventuell - für besondere Effekte:
    • 1 "Schlepper" ("Linierer") Größe 6 od. 8 oder 1 "Mantelpinsel" Größe 10 od. 12
    • 1 Flachpinsel (Haar) Größe 10 bis 14
    • 1 Flachpinsel (Haar) 40mm z.B. DaVinci Serie 5080
    • 1 Flachpinsel DaVinci Serie 18 Nr.20 mit Plexi-Stiel (mein "Zauberpinsel")
    • 1 Fächerpinsel (Borste - kein Haarpinsel) Nr. 3 oder 5 (für verschiedene Tricks)
    • 1 billiger Borstenpinsel, etwa 1cm (zum Spritzen)
        



Bei den Pinseln ist übertriebenes Sparen absolut verkehrt!
Wenn Sie Ihre Pinsel sorgsam behandeln, leisten sie Ihnen über viele Jahre wertvolle Dienste. Merke: Schlechte Bilder werden meist mit schlechten Pinseln gemalt...

Pinselpflege: Waschen Sie Ihre Pinsel nach dem Malen immer sorgsam mit lauwarmen Seifenwasser aus. Bringen Sie sie danach sorgsam in Form. Lassen Sie die Pinsel niemals mit den Haaren nach unten im Wasser stehen. Transportieren Sie Pinsel immer geschützt - am Besten in einer speziellen Bastmatte. Ihre Pinsel werden es Ihnen mit einem langen Leben danken!

Seit einiger Zeit verwende ich auch sehr gerne zwei Flachpinsel "Ars Nova" aus sehr weichem Ziegenhaar.
Aber mit den Pinseln ist das bei mir so eine Sache: Eigentlich verwende ich für ein Bild - ja nach Motiv - nur 2 bis 3 Pinsel. Aber wenn ich neue Pinsel sehen, ist das fast wie ein Zwang - ich muss sie ausprobieren. Und dann verwende ich sie oft monatelang nicht - aber meine Pinselsammlung wird größer und größer....


PAPIER:

Hier gebe ich keine speziellen Empfehlungen ab. Allerdings: Finger weg von Billigpapieren!

Praktisch - und fast immer gut sind verleimte Aquarellblöcke (in Ihrer Wunschgröße) - mit mindestens 200g Papier. Die Struktur richtet sich nach Ihren Vorlieben und auch nach der Motivwahl.

Eine mittlere oder für manche Mtive "raue" Körnung ist für den Anfang nie verkehrt. Nehmen Sie als Anfänger niemals satiniertes (glattes) Papier!

Es gibt so viele, wirklich gute Papierhersteller, dass ich mir das Aufzählen hier erspare. Probieren Sie einfach selbst um das für Sie ideale Papier herauszufinden. Manche Papiere sind sehr stark geleimt, was sogar nachträgliche Korrekturen erlaubt. Allerdings ist die Saugkraft dadurch schwächer und unter Umständen für das schnelle, spontane Arbeiten nur bedingt geeignet. Papiere, die Ihrem Malstil weniger liegen, eignen sich aber auf jeden Fall für kleine Aquarellskizzen - oder für Lockerungsübungen, zum Testen bestimmter Maltechniken etc.

Ich persönlich bevorzuge das harte Inges-Papier  von Arches (130 g/m²) oder von Hahnemühle (150g/m²), welches aber wegen des geringen Papiergewichts unbedingt auf Holzplatten aufgezogen werden muss. Ebenso gerne verwende ich das mittelraue (GrainFin) oder das  raue (Rough) , aber extrem saugende "AQVARELLE-ARCHES" von "Movlin Papiers" oder "Saunders Waterford", aber auch Aquarellblocks (mindestens 300 Gramm) von "Fabriano", "The Langton von Daler Rowney"  und arbeite auch manchmal (sehr selten) auf schweren, handgeschöpften Blättern aus Indien, Ägypten und China. Ganz selten -. und nur für spezielle Techniken - verwende ich heiß gepresstes (glattes, satiniertes) Papier, weil es zu meiner Malweise einfach nicht passt.

Preistipp: Und nicht nur für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen gut geeignet ist das sehr preiswerte, säurefreie Allroundpapier "Bockingford", das aber nicht überall erhältlich ist, oft jedoch über Amazon. Auch für dieses Papier gilt: 300 g/m², mittlere Körnung oder rau - je nach Motiv und Papiergröße. NIEMALS aber satiniert, also heiß gepresst.

Sonstiges Zubehör:

Auch die nachfolgend angeführten Dinge sind nützlich:

    • Eine feine Sprühflasche
    • 1 dünner Borsten-Breitpinsel bzw. Kuchenpinsel (wie auf Abbildung)
    • 1 Haushaltsschwamm (Viskose - kein Schaumgummi)
    • 1 Naturschwamm
    • 1 Taschenmesser
    • 1 weicher Radiergummi oder Knetgummi
    • Bleistifte (HB oder 2B - nicht weicher!)
    • Zeichenkohle
    • Maltücher (alte Stoffwindeln oder gut saugende Geschirrtücher), Haushaltskrepp, Papiertaschentücher
    • glattes Kreppklebeband
    • und - eventuell - wasservermalbare Aquarellstifte, schwarz, dunkelgrau oder braun. Diese eignen sich hervorragend für die Vorzeichnung (falls man das braucht) und für ganz spezielle Effekte.

Und für's Malen im Freien:

    • 1 stabiler Klappstuhl oder Dreibein
    • 1 Skizzenblock
    • Wasserflasche und verschraubbare Wassergefäße (möglichst aus Hartplastik)
    • und - wer will - eine neigbare Aquarellstaffelei mit stabiler Arbeitsplatte.

 

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